Haus Manusch aktuell: Universitätsleitung bricht Verhandlungen ab
Am 24 Juli teilte die Kanzlerin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz dem Kollektiv Haus Mainusch per Email den Abbruch der Verhandlungen um einen neuen Standort mit. „Wie wir bereits in unseren Gesprächen deutlich gemacht haben, gibt es keine Möglichkeit des längerfristigen Verbleibs am Standort, der für das künftig gemeinsam von JGU und Hochschule Mainz zu nutzenden Medientechnikhaus gebraucht wird“, heißt es in der Email. Zu den Verhandlungen über einen neuen Standort für den Verein Haus Mainusch schreibt die Kanzlerin: „Über Möglichkeiten zur Herstellung von Räumen, die von der Studierendenschaft für Veranstaltungen auf dem Campus genutzt werden können, werden wir mit dem AStA und der Landesregierung weiterhin im Gespräch bleiben. Welche Möglichkeiten sich hieraus für die Aktivitäten Ihres Vereins ergeben werden, wollen Sie bitte wie bisher mit dem AStA als Ihrem möglichen Vertragspartner klären.“ Somit erklärt die Universitätsleitung, dass keine weiteren Verhandlungen mit dem Haus Mainusch erfolgen werden. Statt direkte Gespräche mit Uni und LBB zu führen, wird der Verein von den Verhandlungen ausgeschlossen. Allein dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), vorheriger Vermieter des selbstverwalteten Kultur- und Kommunikationszentrums auf dem Campus, bleibt es überlassen über Nutzungsmöglichkeiten von Räumen für die Studierendenschaft zu verhandeln.
Diese Entscheidung drückt den Unwillen der Universitätsleitung aus, das seit 1988 bestehende selbstverwaltete Kommunikationszentrum in seiner Selbstständigkeit aufrecht zu erhalten. Das Haus Mainusch soll wie andere Hochschulgruppen auch mit der Möglichkeit, Konzerte in AStA-Räumlichkeiten veranstalten zu können, abgespeist werden. Denn wer wie im Falle der Universitätsleitung, nach einem ersten Angebot auf einen potentiell neuen, aber unpassenden Standort (der von Seiten des Kollektivsa begründet und freundlich abgelehnt wurde) die Gespräche abbricht, hatte von vornherein kein Interesse an einem ergebnisoffenen Prozess und einer gemeinsamen Lösung. Deutlich zeigt sich auch, dass die Universitätsleitung kein Interesse daran hat, den Prozess eines Standortwechsels offen und gemeinsam zu gestalten. Das zeigte sich unter anderem durch das späte Zugehen auf das Kollektiv Haus Mainusch. Auf unsere Kooperationswilligkeit wurde nicht eingegangen. Die Bereitschaft der Universitätsleitung zu Gesprächen muss im Nachhinein als heuchlerisch und bewusst irreführend bezeichnet werden. Die Uni ist also nicht bereit, ihre Prioritätensetzung zu überdenken und konstruktiv an Lösungen zu arbeiten und setzt nun voll und ganz auf eine offene Machtpolitik.
Klar für uns ist: Wir lassen das Haus Mainusch nicht einfach abreißen
und durch ein Medienhaus ersetzen und uns in alle Winde zerstreuen. Wir wollen und werden erhalten, was über die letzten fast 30 Jahre aufgebaut wurde: Politische Veranstaltungen, Konzerte, Partys, Küche, gute Gespräche, ein möglichst horizontales Miteinander, Schutzraum vor Diskriminierung – selbstverwaltet und alles an einem Ort.
Wir rufen alle darin Verbündeten dazu auf, uns bei dem Erhalt des Haus Mainusch auf dem Campus der Universität Mainz zu unterstützen.