
Vortrag und Diskussion mit Merle Stöver in der Reihe „Kritik der Kulturnation“
Allein im Jahr 2024 starben in Deutschland mindestens 20 wohnungs- bzw. obdachlose Menschen durch Gewalt. Doch obwohl in zahlreichen Fällen die rechten Tatmotivationen auf der Hand liegen, bleiben eine politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Taten und ein Erinnern an die Opfer meist aus.
Die Marginalisierung, die wohnungslose Menschen in allen Lebensbereichen erfahren, setzt sich auch nach ihrem Tod fort.
Der Vortrag wirft einen Blick auf die langen Kontinuitäten sozialdarwinistischer Verfolgung und Gewalt und beleuchtet einerseits Gewalterfahrungen von wohnungslosen Menschen und diskutiert andererseits Motive und Motivationen sozialdarwinistischer Gewalt.
Merle Stöver ist Sozialarbeiterin, Antisemitismusforscherin und promoviert am Institut für Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld zu Tötungsdelikten an wohnungslosen Menschen. Als Journalistin und politische Bildnerin arbeitet sie vor allem zu Antisemitismus, Antiziganismus und Geschlechterverhältnissen.
22. Mai 2025 um 18:30 Uhr
Haus Mainusch
Staudingerweg 23
55128 Mainz
In Kooperation der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz