Nächste Woche findet auf dem Unicampus erneut das Festival contre le racisme statt.
Im Rahmen dessen wird es am 10.06. um 15:30 Uhr eine Lesung mit anschließendem Gespräch mit Edith Erbrich, einer Überlebenden des KZ Theresienstadt geben.
„Ich hab`das Lachen nicht verlernt“
Die Kindheit von Edith Erbrich war ein einziger Alptraum. Sie wurde am 28. Oktober 1937 als deutsch-jüdisches „Mischlingskind“ im Frankfurter Ostend geboren, bekam schon als Zweijährige eine Kennkarte mit dem fettgedruckten „J“ (für Jude) verpasst und war sieben Jahre alt, als sie am 14. Februar 1945 von den Nazis gemeinsam mit ihrem Vater und der älteren Schwester Hella ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt wurde. Was die kleine Edith dort, aber auch schon zuvor, erleben musste, war für eine zarte Kinderseele eigentlich nicht zu verkraften. Darüber hat die Langenerin denn auch erst nach ihrer Pensionierung gesprochen – und nun zeichnet ein lesenswertes Buch ihre bewegende Lebensgeschichte nach.
Außerdem spannend ist eine szenische Lesung über eine jüdische Widerstandsgruppe im Dritten Reich. Diese wird unter dem Titel „Wie ist es möglich, dass Baums noch so guter Dinge sind?“am 11.6. um 18:00 Uhr im P2 stattfinden.
Wie ist es möglich, dass Baums noch so guter Dinge sind?
Szenische Lesung zur Geschichte der Widerstandsgruppen um Herbert Baum
Im Frühjahr 1942 ist der erwartete Blitzsieg über die Sowjetunion immer noch nicht gekommen, die Verluste an Menschenleben sind enorm. Ein zweites Jahr Ostfeldzug beginnt…
Oppositionelle und potentielle Widerständige werden seit 1933 in immer neuen Wellen verhaftet, gefoltert, ermordet oder in die Konzentrationslager gesteckt. Für die als jüdisch definierten Menschen hat ein neuer Akt im Rahmen der „Endlösung“ begonnen; seit September 1941 werden sie gezwungen den Stern zu tragen, im Oktober desselben Jahres beginnen die Deportationen in die Vernichtung.
Vor diesem Hintergrund eröffnet in Berlin eine Ausstellung der Superlative: Auf 9000m² wird im Lustgarten das „Sowjet – Paradies“ gezeigt, eine ebenso antisowjetische wie antisemitische Ausstellung, die der Bevölkerung die Notwendigkeit des Ostfeldzugs vor Augen führen soll.
Nach 10 Tagen wird ein Brandanschlag auf die Ausstellung verübt. Der Schaden ist gering, die TäterInnen um Herbert und Marianne Baum überraschend schnell gefasst. Wer waren diese jungen Menschen?