Das bedrohte Autonome Zentrum Köln Kalk veranstaltete vom 28. Juni bis zum 7. Juli die Gather&Resist – weeks of solidarity als Plattform für Vernetzung und Aktionen zum Erhalt jenes. Wir, als Aktive des Haus Mainusch, folgten diesem Aufruf und traten den weiten Weg nach Köln an.
Ein Aktionsbericht.
Bunte Papierfetzen spiegeln sich im Sonnenlicht, Sambatrommeln tönen durch die Luft – die Demo zum Erhalt des Autonomen Zentrums Köln Kalk, welche im Rahmen der Gather&Resist-Tage stattfand, ist alles andere als eine militante Black-Block-Demo. Mit einem FrauenLesbenTransgenderIntersex-Block (FLTI*) an der Spitze zogen die über tausend Demonstrant*innen mitsamt bunten Transpis, rosa AZ-bleibt-Herzen und rot-schwarzen Luftballons lautstark von Kalk in Richtung Innenstadt. Das Flair der Demo spiegelte dabei die Atmosphäre im AZ während der Aktionstage selbst wider: friedlich, aber entschlossen.
Die zahlreich aus ganz Europa angereisten Aktivist*innen stellten unter Beweis, dass das AZ in seiner dreijährigen Bestehungszeit zu einem wichtigen und nicht mehr wegzudenkenden Teil alternativer Lebenskultur geworden ist. Das emanzipatorische Projekt hat hierbei die Möglichkeit geschaffen kapitalistischer Verwertungslogik und gesellschaftlichen Unterdrückungsmechanismen etwas entgegenzusetzen. Zahlreiche Veranstaltungen, von Konzerten über Workshops bis hin zu Gruppentreffen und vielem mehr ließen einen selbstverwalteten Gegenentwurf entstehen.
Was in diesen Tagen an Organisationsarbeit von den Aktiven des AZ Köln geleistet wurde, beeindruckte uns sehr. So gab es neben zwei großen Schlafsälen auch Rückzugsräume für FLTI*, People of Color (PoC) und Menschen mit Kindern, sowie eine Awarenessgruppe. Das VoKü-Team, in das man sich problemlos mit einbringen konnte, versorgte täglich über hundert Menschen. Ein großes Angebot an den verschiedensten (Bastel-)Materialien lud zum aktiven Mitgestalten ein. Zudem ermöglichten zahlreiche Plena und Zusammenkünfte Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Aktivist*innen aus ganz Deutschland und darüber hinaus.
Alles in allem waren es sehr fruchtbare Tage, in denen wir viel lernen und uns tatkräftig einbringen konnten.
Kein Tag ohne ein autonomes Zentrum in Köln und anderswo!
Weitere Infos: az-koeln.org